Nr. 99 - 18.10.20

Die Maskenpflicht im Freien. Soeben „ausprobiert“ im angrenzenden Ausland. Der Grund für diesen speziellen Städtetrip war natürlich ein anderer. Aber dazu mal in einem späteren Blog. Jedenfalls war‘s ein gewöhnungsbedürftiges Erlebnis mit ambivalentem Fazit. Von den überwiegenden Nachteilen geht nämlich je nach Blickwinkel der eine oder andere auch mal als Vorteil durch.

Da wäre zum Beispiel der Duft. Schade, wenn ausgerechnet der frisch gebrühte Kafi oder auch das noch warme Croissant oder der leckere Croque Monsieur Toast einen in den Strassen nicht durch die Nase anlocken kann. Den Abwasser-Geruch aus dampfenden Dohlendeckeln stört dafür auch nicht. Dann der gesundheitliche Aspekt; ich habe beobachtet, dass es sehr viele Raucher gibt. Sind das nun seit der Maskenpflicht im Freien bedenklich mehr geworden - für die Zigi zum Beispiel darf/muss die Maske nämlich runter - oder waren es bei den Franzosen und deren légèren Lebensstil schon immer so zahlreiche Paffer ?! Handkehrum verleitet das dauernde Tragen des Mundschutzes auch nicht zum hurtigen Kauf eines Eclaires oder Pain au chocolat to go, welches sich in null-komma-nix auf den Hüften festsetzt. Zumindest bei mir. Und ich meine beides.
Wiederum dafür mühsam das dauernde Rauf und Runter, Hin und Her oder wie auch immer. Und dabei nicht zu vergessen das unhübsche Bild, welches so eine Maske entweder hängend an einem Ohr oder unten ums Kinn rum abgibt. Andererseits ist es unwichtig, ob Lippenstift oder nicht oder ob die Zähne strahlend weiss funkeln.

Man merkt‘s, Positives und Negatives jagen ständig hintereinander her - und am Ende hat doch keines von beiden die Nase vorn. Denn genau darum geht‘s ja eben; die Nase (und der Mund). Nicht vorne und somit sichtbar soll sie sein, sondern dahinter. Egal, ob modisch verpackt in bunten Melonenschnitzli-Sujets, in schlichtem schwarz oder in nüchternem chirurgen-blau. Da aus eben gemachter Erfahrung ennet der Grenze ich mich ganz sicher um einiges mehr schwertun würde, den gemütlichen Herbstwald-Spazierganges nun auch hierzulande maskiert antreten zu müssen, halte ich mich brav an alle aufpoppenden BAG-Regeln. Denn dies muss nun wirklich nicht auch noch sein.